Tonnerre

An den Ausläufern eines Hügels gelegen, überragt von einer kleinen Kirche auf einem Plateau über der Altstadt verfügt dieser 6000 Einwohner-Ort über alleIngredienzen für das typische hübsche burgundische Städtchen - in Reiseführern wird Tonnerre denn auch meist so beschrieben. Ob es nun am schwülen Wetter lag oder auch am ziemlich kloakenhaften Duft entlang des Weges zum Fosse Dionne - wir waren bei unserem bisher einzigen Besuch nicht in der Lage uns für diesen Ort zu begeistern.
Etwas öde wirkte es auf dem Platz um das alte Armenspital aus dem 13. Jahrhundert, welches selbst in seiner Schlichtheit und durch die Größe imposant wirkte. Auch das Innere mit der beeindruckenden Dachkonstruktion und einigen interessanten steinernen Figuren ist recht sehenswert.

Höher am Hang oberhalb der Stadt liegt die kleine Kirche Saint-Pierre. Teile sind noch aus dem 14. Jahrhundert erhalten, aber nach einem Brand ist sie weitgehend im 16. Jahrhundert wieder aufgebaut worden.
Von der Felsterasse aus bietet sich ein Blick über die Stadt und Umgebung.

Noch ein Stück unterhalb der Kirche liegt der Fosse Dionne, ein altes Waschhaus, das von einem unterirdischen Bach gespeist wird. Offenbar wurden früher noch zuviele nicht umweltverträgliche Waschmittel genutzt, heute ist es bis oben voll mit Algen. Ein handfester Gestank nach flüssigen Exkrementen der schon über dem Weg hin zur Fosse Dionne waberte, trug mit bei zu unserem nicht sehr wohligen Gefühl in dieser Stadt. Umso erstaunlicher, weil dieser Platz mit den umgebenden hohen Häusern bei etwas mehr Mühe sicherlich sehr schön hätte sein können, der farbenfrohe Blumenschmuck war zumindest schonmal ein Anfang.

In der Altstadt hat Tonnerre darüber hinaus noch einige alte Häuser zu bieten, bei nächster Gelegneheit werden wir einen weiteren Besuch in der Stadt unternehmen und unsere nicht sehr positive Meinung dann vielleicht relativieren können.
Weite Impressionen aus Tonnerre von Claudia Höhl